Politischer Film und Gespräche auf der Globale Mittelhessen
Une Catastrophe
C’est la première
Strophe
d’un poème
D’amourJean-Luc Godard
Warum ich meinen Text zu dem Filmfestival Globale Mittelhessen und über einige Filme, die ich dort sah, DAS KONGO TRIBUNAL, ORO BLANCO, DER ZWEITE ANSCHLAG, THE TASTE OF CEMENT mit einem Werk der filmischen Kunst, mit Jean-Luc Godard’s Viennale-Trailer von 2008 „Une catastrophe“ überschreibe: Godard gelingt es in diesen 63 Sekunden eine universelle Äußerung über den Gegensatz von Leben und dessen gewaltförmiger Zerstörung zu erzeugen, die die ganze Katastrophe in einem alleinigen Augenblick zum Ausdruck bringt. 63 Sekunden, die die menschengemachte Vernichtung von Leben als ein einziges Gewaltverhältnis zusammenfasst, indem er vor dem Hintergrund seines lebenslangen Filmschaffens die im Video enthaltenen Elemente Ton, Bild, Wort, Schrift, Schwarzbild und Pause aus Gegensätzen und großen Entfernungen, aus historischen Zeitspannen des europäischen 20. Jahrhunderts in eine Bewegung versetzt, die diesen einen Wimpernschlag der Geschichte erzeugt. Dieses Video ist reine filmisch geschaffene Kunst, die aber mein Anliegen, das politisch ist, berührt. Ein filmisches Meisterwerk, das keine Kategorie hat und auch nicht als Maß dienen soll für das politische Filmprogramm, um das es im Folgenden geht. Von hier zu den politischen Langfilmen der Globale Mittelhessen zu kommen ist vielleicht ein Umweg, doch ich möchte hier starten, an diesem speziellen Ort der filmischen Kunst, denn von hier ausgehend gibt es für mich kein Tabu, keine kulturelle Hierarchie, keine Abgrenzung oder Besserwisserei, wenn es um diese eine Art der Hervorbringung geht, die das Leben meint und die Utopie seiner Befreiung. So gelange ich zur Globale Mittelhessen, deren Grundidee eine emanzipatorische ist.
Gerechtigkeitsfrage auf globalem Niveau

Weltkarte der 2.956 beim Environmental-Justice-Atlas gemeldeten Fälle von Land- und Umweltkonflikten CC BY-NC-SA 3.0 https://ejatlas.org/