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Immer an der Seite der Unterdrückten stehn
Wieland Hoban ist Komponist und ist der Vorsitzende der Vereinigung Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost. In diesem zweistündigen Interview, das im Juli 24 stattfand, beantwortet er Fragen zu Jüdischsein, Antisemitismus und zur Kritik der deutschen Staatsräson. Er beschreibt, was es für Jüd*innen bedeuten kann, wenn deutsche Erinnerungskultur vor allem von einem Selbstbezug getragen ist, in dem Israel eine unbedingte Rolle als Garant für die Erlösung von der historischen Schuld zugeschrieben wird.
Im weiteren Verlauf geht es um antipalästinensischen Rassismus, um Anforderungen an Palästina-Solidarität und im letzten Teil um geschichtliche Aspekte zum Aufbau Israels noch lange vor 1948. In der schon immer bestehenden Diversität jüdischer Gruppierungen, die über den Globus verteilt lebten, war Antizionismus ursprünglich eine spezifisch jüdische Antwort auf den Aufruf Theodor Herzls am Ende des 19. Jahrhunderts, an Jüd*innen, nach Palästina auszuwandern.
Aus aktuellem Anlass geht es noch um die Frage, wo wir eigentlich hinkommen, wenn heute auch die marxistische Geschichtsanalyse gegen das Grundgesetz sein soll und somit in das Visier des Verfassungsschutzes gerät, wie es die linke Tageszeitung Junge Welt zur Zeit kritisiert.
Mit einer Überlegung, wie eine Antikriegshaltung heute noch Kraft entfalten kann, endet das Interview.
Den Raum der demokratischen Werte und Prinzipien vergrößern
Rua ist Teil der Gruppe Gemeinsam Kämpfen, eine feministische Organisierung, die sich auf die Befreiungsbewegung in Kurdistan bezieht. Zu Beginn des langen Interviews schildert Rua ihren persönlichen Prozess der Auseinandersetzung mit der Revolution in Kurdistan und warum es gerade die Begegnung mit dieser Bewegung war, die ihrem eigenen Suchen und Fragen entgegenkam. Sie schildert ausführlich, was es in der revolutionären Arbeit bedeutet, in und mit der Gesellschaft zu arbeiten und nicht gegen sie zu kämpfen, eine Herangehensweise, die zu weiteren Fragen führt, auf die sie ausführlich eingeht: Die Frage, warum es wichtig ist, sich selbst zu kennen und möglicherweise auch ein Reproduzieren patriarchaler Muster zu reflektieren und dass es für den ermsthaften Kampf eine Organisierung braucht. Es geht um die besondere Bedeutung der Frauenrevolution in Kurdistan und den langen und stetigen revolutionären Prozess an sich. Sie erklärt zuletzt die Zusammenhänge der gezielten türkischen Drohnenangriffe auf Menschen, die die Revolution in Kurdistan auf besondere Weise voranbringen, sowie die Rolle Deutschlands in dem Krieg, den die Türkei gegen die Autonomiegebiete in Kurdistan führt. gemeinsam-kaempfen.de/
Im Kampf bringt sich das Leben zur Geltung
Das Interview entstand ca 6 Wochen nach Beginn des Ukrainekrieges und sollte eine erste Abtastung der Situation sein. Zu Beginn des Gespräches geht Detlef Hartmann kurz auf Aussagen der Militärtheoretiker Martin van Creveld und Generalleutnant a.D. Jürgen Schnell
ein, deren Theorien er genauer in dem Text Militärisch-ökonomische Barbarisierung dargelegt hatte.
archiv.materialien.org/war/barbarisierung.html
Er beschreibt weiterhin den Taylorismus als bedeutende technologische Innovation gegen soziale Revolution im 20. Jahrhundert, der die Disziplinierung des Arbeitsverhaltens in der Industrieproduktion mit der Fließbandarbeit als „Krieg gegen den Arbeiter“ (Zitat Frederick Winslow Taylor) durchsetzte. Als leitende Technologien wurde die serielle Struktur eingeführt, die später den neuen Informationstrechnologien zugrunde gelegt werden konnte.
Weitere Themen sind die Frage nach dem Leben im Zusammenhang mit sozialer Revolution in der Krise des kapitalistischen Kommandos. Am Beispiel Amazon schildert er neuere Disziplinierungen des Arbeitsverhaltens, die heute mit Formen erzwungener Selbstoptimierung durch ökomische Anforderungen zusammenhängen.
Spannende Ausführungen zur Geschichte kapitalistischer Gewaltformen des Autoren des Buches:
Krisen – Kämpfe – Kriege, Band 2 Innovative Barbarei gegen soziale Revolution – Kapitalismus und Massengewalt im 20. Jahrhundert
assoziation-a.de/buch/Hartmann_Krisen_Bd_2
Bafta Sarbo Unterschiede benennen, anerkennen
und darüber hinaus gemeinsam kämpfen
Die Sozialwissenschaftlerin Bafta Sarbo hat einige Orte in NRW besucht, um die kürzlich (12/23) im Manifest Verlag herausgegebene Neuübersetzung von Walter Rodneys Buch „Wie Europa Afrika unterentwickelte“ (1972 erstmals erschienen) gemeinsam mit René Arnsburg vorzustellen.
Walter Rodney hatte, wobei Bafta Sarbo in der Veranstaltung auf seine Anwendung marxistischer Methodik verweist, herausgearbeitet, “dass die Unterentwicklung Afrikas nicht Ergebnis einer natürlichen oder kulturellen Minderwertigkeit der afrikanischen Bevölkerung war, sondern ein Resultat des Kapitalismus, der in Europa entstanden war.“ Hiermit lässt sich, nebenbei gesagt, zugleich der Aussage, der Marxismus habe eine eurozentristische Sicht auf die Welt begegnen: Walter Rodney zeigte, dass der historische Materialismus als wissenschaftliche Methode auf jedwede Gesellschaft anwendbar ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, so liest sich hier ein zentraler Aspekt der Arbeit Bafta Sarbos, den sie in dem Interview, das sie mir am Rande ihres Besuches gegeben hat, vertiefte:
Den Marxismus neu wiederzubeleben, um damit ein Werkzeug zur Hand zu haben, das „Gewordensein“ von Krisen, die in vielen unterschiedlichen thematisch bezogenen aktivistischen und linken Gruppen bekämpft werden, genauer zu analysieren und somit ein Verständnis für die dahinter liegende systematische Verbindung aller Kämpfe aufzubauen. Darin liegt das Potential, so Bafta Sarbo, sich nicht durch die Zentrierung unterschiedlicher Diskriminierungserfahrungen immer weiter aufzusplitten. Indem wir Gesellschaften als bestimmt durch das Verhältnis der Menschen untereinander und zur Natur begreifen, lernen wir, uns von der wirkmächtigen liberalen hegemonialen Ideologie, Gesellschaft sei vor allem durch eine Summe von Individuen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Werten bestimmt, mental abzugrenzen. Dabei geht es darum, in voller Anerkennung der Unterschiedlichkeit der Individuen die gemeinsame widerständige Verbindung dahinter aufzuspüren, die uns handlungsmächtig macht.
Aus dieser Perspektive erklärt sie, wie sie Fragen zum Mensch-Natur-Verhältnis, Fragen zu gemeinsamer Organisierung (auch unter Bezugnahme auf ihr zusammen mit Eleonora Roldán Mendívil herausgegebenes Buch Die Diversität der Ausbeutung, zur Geschichte des Kapitalismus als Weltsystem, der interationalen Arbeitsteilung und zu guter Letzt der Lage in Gaza/Palästina/Israel begreift.
Solidarität ist eine Frage der Vernunft
Martina Haase ist seit 1970 in Protestbewegungen aktiv und beantwortet in diesem Interview einige Fragen zu ihrer Praxis, zu ihren Erfahrungen mit Polizeigewalt und zur Antikriegsbewegung. Sie spricht über die Frage danach, inwieweit das politische Kämpfen für „Freiheit, Gleichheit, grüne Erde“ dem eigenen Überleben gilt und inwieweit es mit internationaler Solidarität zu tun hat. Sie war im Schwerpunkt in der Antiatomkraftbewegung aktiv und hat über Jahrzehnte Protestlieder geschrieben und gesungen. Diese singt sie in Teil 2
vimeo.com/990969408
Why are we not talking about these atrocities
Namibian climate justice activist Ina Maria Shikongo toured in 2022 through Germany as a speaker as part of the Stop G7 Caravan and took part in the protests against the G7 Summit in Elmau.
She was born in a refugee camp in Angola as the daughter of a Namibian liberation fighter and former SWAPO general. Today's SWAPO Party of Namibia grew out of the originally Marxist-oriented liberation movement South-West Africa People's Organization, which partly led the Namibian liberation struggle from Angola. After the death of her parents, Ina Maria came to East Germany at the age of 5, where she grew up and lived until 1989.
In the first part of the interview she talks about her childhood with her subsequent path to climate activism in Namibia.
In the 2nd part, she talks at length about the environmental crimes committed by the international fossil fuel industry in Africa, in which western states and corporations are involved in order to secure their resource base. She talks about the current large-scale fracking activities of the Canadian company ReconAfrica in the Okavango Delta. In the last part of the interview, she talks about the feminist movement in Namibia.
She presents the fossil fuel non-proliferation treaty initiative, which she is committed to.
War on women and the constant recreation of the commons
In the first part of this interview, which took place in Dec 22, Silvia Federici analyses the criminalization of abortion as a federal decision in many states of the US as a part of an old war on women’s autonomy, which stands in the long capitalist tradition of producing hierachies and separations and of the establishing of the control of a social subject. For her the question is the state of the movement and how to reinstitute a transnational feminist network.
In the 2nd part she declares the commons as a whole principle of how to organize a society which applies to alle levels of the society including communal justice, instead of understanding the commons as little patches of land and projects. She describes the commons as a day to day condition that puts our life in common in a very concrete way and that builds an infrastructure for the capacity to struggle.
In the end she develops a thinking about dying, an „art of dying“ inside a communal structure. Listen, learn and enjoy! Thanks to Karen Hakobian for camera and sound and to Harout Simonian for oganizing. And thanks to Silvia Federici for giving us the talk.
If you are in the box you have only 90°
Die sudanesische und in Berlin lebende Menschenrechtsaktivistin Napuli Paul ist seit dem Jahr 2012 zentral an dem Protest der Geflüchtetenbewegung am Oranienplatz in Berlin beteiligt. Im Jahr 2021 besetzte sie wie bereits im Jahr 2012 einen Baum auf dem Oranienplatz, um darauf aufmerksam zu machen, wie die schwer erkämpften Rechte wie eine Lockerung der Residenzpflicht, die sie im Jahr 2013 mit den Protesten am O-Platz erreicht hatten, langsam wieder zurückgenommen werden. „When you don’t act, everything comes back“.
Sie spricht über das Wort „refugee“ versus „non citizen“, über Menschenrechte, Rassismus und ausführlich über „Togetherness“, über die Frage, wie wir in unseren Kämpfen zusammenkommen, über die Zusammenarbeit von Black and white, über Vertrauen und die Frage, wie wir uns selber daran hindern, besser zusammen zu arbeiten. „You can go faster and leave people behind, but if you fall down there, who will raise you?“
Dekoloniales Denken und Geschichtsschreibung
Die Historikerin und Naturwissenschaftlerin Dr. Katharina Loeber erklärt ihr geschichtswissenschaftliches Verständnis und greift in diesem Interview verschiedene Aspekte der Kolonialgeschichte auf, wobei sie betont, wie sehr dekoloniale Forschung von Denker*innen aus ehemals kolonisierten Ländern, welche zur Zeit von politischer Seite sehr bekämpft wird, die Geschichtswissenschaft entscheidend nach vorne gebracht hat.
Es geht außerdem um die Bedeutung der Gründung von Nationalstaaten, das Konzept der nationalen Identität, die Militarisiserung der Zivilbevölkerung in Deutschland und die Spannung zwischen Antisemitismus und Antikolonialismus.
Ihre Dissertation "Racism and Human Ecology - White Supremacy in Twentieth-Century South Africa ist eine Untersuchung von Bevölkerungspolitik und Umweltlandesplanung in Südafrika im 20. Jahrhundert. Sie analysiert die rassistische Methodik und Praxis hinter der extrem ungleichen Verteilung des Landes. Die Dissertation wurde 2019 im Böhlau-Verlag Köln publiziert.
Die Indigenen Völker zu schützen
und in ihren Kämpfen zu begleiten, bedeutet die ganze Welt zu schützen
Juan Pablo Guiterrez ist der Vertreter des indigenen Volkes der Yukpa und besuchte Lützerath. Er spricht in diesem Interview über die Situation der Yukpa in Kolumbien, über ihren Kampf dagegen, aös Volk ausgelöscht zu werden, über die Schwierigkeiten, die durch die verschiedenen militärischen Bedrohungen bestehen. Er spricht auch ausführlich über den Naturbegriff der Yukpa, was bedeutet eigentlich das Wort „Territorium“ und wie sieht das Verhältnis zu dem Land aus, auf dem sie leben. Es geht um die Frage nach dem Eigentum und einen eurozentrischen Naturbegriff, der der Zerstörung der Natur zugrunde liegt.
Übersetzung: Margret Buslay
Kritik des neoliberalen Feminismus
Die Feministin und Aktivistin Karolinx spricht in diesem Interview über die seit den 1990er Jahren von lateinamerikanischen Feminist*innen formulierte Kritik an der NGOisierung des Feminismus, der seit der UN-Weltfrauenkonferenz in Peking im Jahr 1995 besonders deutlich wurde. „Grundsätzlich kann das neoliberale Empowerment nicht vom Geist der Eroberung der westlich-kapitalistischen Gesellschaft getrennt werden. Sein Ziel ist es, die Natur und ein Großteil der Menschheit seinem Willen zu unterwerfen“.
Sie berichtet von der Reise der Zapatistas im Jahr 2021 nach Europa, von der Maya-Kosmovision und dem Megaprojekt „Tren Maya“, das mit dem Bau einer Zugstrecke, an dem auch die Deutsche Bahn beteiligt ist, große Gebiete in Mexiko zu kapitalisieren plant und deren indigene und bäuerliche Bevölkerung aus ihren bisherigen Lebenspraktiken in kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse zwingen will. Siehe die Arbeit der Recherche AG des Netz der Rebellion hier: https://deinebahn.com/
In ihrem Statement zum Ukrainekrieg am Ende des Interviews macht sie ihre Ablehnung von einem Krieg zwischen kapitalistischen Staaten deutlich und betont, wie wichtig auch in Bezug auf die aktuelle Situation der Miitarisierung die Frage nach dem Aufbau einer anderen Gesellschaft ist.
Die Mahnwache in Lützerath
und der Abriss der Baumallee an der L277
Das Interview fand im Oktober 2021 statt.
Fred war beteiligt als die Gruppe "Die Kirchen im Dorf lassen" die Mahnwache an dem Widerstandsort Lützerath gründete. Das Video zeigt außerdem Aufnahmen der Baumallee aus dem Jahr 2014 und von Lützerath aus dem Jahr 2013, als alle Gebäude mit ihren Gärten und Baumbeständen, wie das in all den alten von RWE abgerissenen Dörfern üblich war, noch standen.
Das Video "Flug über der ehemaligen L277 zwischen Keyenberg und Lützerath" von dem Pilger zeigt das ganze Ausmass der Zerstörung.
Feministischer Kampftag 8. März 22
Unterstützt durch das Linke Zentrum Maria Mester und Stapeltor Duisburg entstand das Bündnis 8. März Duisburg zum feminsitsichen Kampftag 2022. "Kämpfe gegen Patriarchat und Kapitalismus müssen zusammen geführt werden. Also, liebe Freund*innen, liebe Genoss*innen, liebe Vebündete! Lasst uns unsere Kämpfe verbinden, im Großen wie im Kleinen. Lasst uns kämpfen gegen Patriarchat und Kapitalismus, gegen Geschlechterrollen und die doppelte Ausbeutung, für eine solidarisch organisierte Reproduktionsarbeit und ein gutes Leben für alle Menschen, heute und alle Tage!" Aus den Reden
Walk of Death - Memorial March
1st Memorial Demonstration in honor of our Afrakan Soldiers of World Wars, who liberated Europe from fascism. A project by Matilda TheeGreat
Participants in order of their appearance: Asphalt Djeli's (Music performance) / amal Yoba aka KonTa (Introduction) / Matilda TheeGreat / Kazuma Glen Motomura (Bodypoet) / Joshua Kwesi Aikins (Speech) / DJ Tausi / Chris Schulz (photographer) / P Forreal aka Patrick Mashegwana (Music performance) / Kodjo Valentin Gläser (Speech) / DJ Rouz / KonTa (Music Performance) / Matilda TheeGreat (Spiritual Song) / Sista Oloruntoyin (Spiritual Song) / Thanks to the truck driver: Jessica Greene
Der breite Strom der sozialen Revolution
Detlef Hartmann gehört mit seinen heute 80 Lebensjahren zu den wenigen Aktivist*innen der 68er Jahre, der das sozialrevolutionäre Projekt von damals bis heute verfolgt und bis heute an Hausbesetzungen beteiligt ist, z.B. an der Besetzung der Zülpicher Strasse 290 in Köln. Mithilfe dieser Besetzung konnten die Besetzer*innen vor einigen Jahren in einer Verhandlung mit der Stadt Köln Wohnraum für Geflüchtete schaffen.
Die Kombination seiner langjährigen Praxis sozialrevolutionärer Kämpfe mit einer daraus entwickelten Theorie der Subjektivität als - auch historisch verstanden - der eigentliche Motor für autonome Gegenorganisation von unten - also nicht etwa sozialistische Konzepte oder Programme seien die Kräfte, die soziale Revolutionen hervorbringen, sondern der direkte unmittelbare Lebensbezug zu einem "ureigenen Anspruch auf Existenz" und zu einer "moralische Ökonomie". Dieses Verständnis und mehr Wissen über die weltweiten heutigen und vergangenen Kämpfe können unser Geschichtsbewußtsein über das, was soziale Revolution eigentlich ist umfassend erhellen und erweitern. Dieser Funke kam glaube ich im Publikum an. Interview im FFT Düsseldorf im Rahmen des Pariser Commune Projektes PLACE INTERNATIONALE.
Der transatlantische Versklavungshandel
und die europäische Moderne Teil 1
Serge Palasie ist Afrikanist und arbeitet beim Eine Welt Netz NRW. Er befasst sich mit der transatlantischen Umverteilungsgeschichte und ihren Folgen für die Gegenwart. Susanne Fasbender führte mit ihm zwei ausführliche Interviews und fasste sie anhand seiner Ausführungen in einer zweiteiligen Darlegung der historischen Bedeutung des transatlantischen Versklavungshandels und dessen ökonomischen Erbe zusammen. Es entstand eine Bildungsarbeit, die die größte Zwangsmigration der Erdgeschichte unter dem Blickwinkel seiner ökonomischen Bedeutung für die heutige europäische Welt ausführlich behandelt und für jede*n, die Rassismus überwinden will, einen weiteren Schritt bedeutet, auch dessen grundlegende Bedeutung für den Kapitalismus der Moderne zu verstehen.
New edit: Niger Delta Blues
Niger Delta Blues: by Ade Bantu feat. Tony Allen
with photos of: Code Rood, Sosialistisk Ungdom, EJ Atlas
During the vigil on the 25th anniversary of the assassination of Nigerian writer and environmental activist Ken Saro-Wiwa and eight of his fellow activists in Cologne, Germany, the recordings for this edit of Niger Delta Blues that was played on location were made. With the kind support of Peter Emorinken-Donatus, representing all activists who organized the "Ken Saro-Wiwa Memorial 2020", but also those who fought or are still fighting against ecocide in the Niger Delta for decades.
Was ist Europa ohne Afrika!
Peter Emorinken Donatus kämpfte in seiner Heimat Nigeria in den 80er Jahren gegen die Militärdikatur und gegen den Ölkonzern Shell, der das zuvor noch als „Paradies“ bezeichnete Nigerdelta zu einem der am meisten verseuchten Gebiete der Erde gemacht hat. Nach einer 9-monatigen Communicadohaft in Lagos kam er nach Deutschland. Von hier aus baute er eine Opposition gegen die damalige nigerianische Regierung auf und vertrat das Anliegen des nigerianischen Schriftstellers und Umweltaktivisten Ken Saro Wiwa, der vor den Augen der Weltöffentlichkeit wegen seines Kampfes für das Volk der Ogoni gegen Shell am 10.11.1995 zusammen mit 9 anderen Ogoni-Führern hingerichtet wurde.
Peter Emorinken-Donatus berichtet im 1. Teil des Interviews von seiner mehr als 30jährigen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit weissen Aktivist*innen und Genoss*innen, einen Dialog auf Augenhöhe, über NGOs und die Bedeutung von Afrika für Europa als koloniale Rohstoffbasis. Er schildert anhand einiger prägnanter Beispiele die Bedeutung Afrikas für Europa: „Ohne uns geht es nicht!“.
Von der Abschaffung der Versklavungsökonomie
zur kolonialen Kontinuität
Teil 2 des Interviews mit Serge Palasie
Serge Palasie ist Afrikanist und arbeitet beim Eine Welt Netz NRW. Er befasst sich mit der transatlantischen Umverteilungsgeschichte und ihren Folgen für die Gegenwart.
Im 2. Teil des Interviews wird die Abschaffung der Versklavungsökonomie unter dem Blickwinkel der beginnenden Industrialisierung aufgerollt. Der Weg zur Aufteilung Afrikas durch den Kolonialismus, der deutsche Kolonialismus bis hin zur heutigen Entwicklungszusammenarbeit, ehemals Entwicklungshilfe, zeigt den roten Faden, der die Aneignung und Wahrung europäischer Besitzstände in Afrika durchzieht.
Die Geschichte der Kolonialsoldaten im 2. Weltkrieg veranschaulicht, was Humanität und Werte dann noch gelten, wenn es um eigene Interessen geht. *
Im Großen und Ganzen wird deutlich wie wichtig es ist, eine ökonomische, materialistische Analyse des transatlantischen Versklavungshandels und seinem Erbe vorzunehmen, um die heutige Welt und die „Nützlichkeit des Rassismus“ besser verstehen zu können.
Der Kampf um ein selbstbestimmtes Nigeria
Im 2. Teil des Interviews bespricht Peter Emorinken-Donatus die politischen und wirtschaftlichen Absprachen der Bundesregierung mit der Regierung in Nigeria, gegen die ein Bündnis von in Deutschland lebenden Nigerianer*innen vor dem Bundeskanzleramt protestierte: NIGERIA: March to Berlin am 10.12.20. Er spricht von dem Stillschweigen der Bundesregierung über die Polizeigewalt gegenüber Jugendlichen in Nigeria, die ENDSARS-Proteste und die Bedeutung der Schaffung eines neuen selbstbestimmten Nigerias.
Peter Emorinken Donatus kämpfte in seiner Heimat Nigeria in den 80erJahren gegen die Militärdikatur und gegen den Ölkonzern Shell, der das zuvor noch als „Paradies“ bezeichnete Nigerdelta zu einem der am meisten verseuchten Gebiete der Erde gemacht hat. Nach einer 9-monatigen Communicadohaft in Lagos kam er nach Deutschland. Von hier aus baute er eine Opposition gegen die damalige nigerianische Regierung auf und vertrat das Anliegen des nigerianischen Schriftstellers und Umweltaktivisten Ken Saro Wiwa, der vor den Augen der Weltöffentlichkeit wegen seines Kampfes für das Volk der Ogoni gegen Shell am 10.11.1995 zusammen mit 9 anderen Ogoni-Führern hingerichtet wurde.
ENOUGH IS ENOUGH Demo am 11.10.20 in Köln
Jedes der Protestvideos, die auf diesem Kanal nach und nach gepostet werden, hat einen anderen Schwerpunkt: Dieses Video zeigt vor allem die Perspektive junger Menschen, hauptsächlich Schüler*innen auf rassistische Verhältnisse, mit denen sie täglich zu tun haben. Sie berichten in Form von persönlicher Rede, Poesie und Musik von ihrem eigenen Umgang mit Polizeimorden an Schwarzen Menschen und stehen ein für ein Ende weisser Suprematie. Es gibt eine bewegende Premiere zweier Songs der jungen Künstler:innen Normelle und Gxdwin, die beide Schüler:innen sind. Sam appelliert an eine bessere Anerkennung und Miteinbeziehung der Afro-Latinos in den Diskurs um Black Lives Matter. Organisiert von der Schülerin Sam und der Studierenden Sevde. Erfahrene Unterstützung kommt von Kodjo Valentin Gläser und Peter Emorinken-Donatus und viele Beiträge mehr. Die Endsars-Reden wurden hier rausgenommen, weil es ein spezielles Video zu den ENDARS-Protesten gibt, das ist hier: https://www.youtube.com/watch?v=yJ5SN... Teilnehmende in der Reihenfolge ihres Auftretens: Sam Sevde / Emily / André /Malte / Musik: Normelle & Gxdwin @_normelle_ @itsgxdwin / Poetry: Monsieur Junior @monsieur.junior_ Social / Valentin Kodjo Gläser / Ganze Rede: https://www.youtube.com/watch?v=iXMk2... Peter Donatus Ganze Rede: https://www.youtube.com/watch?v=mEDe9... / Musik: Jamm / Senegal Full concert: https://youtu.be/upNvW4wr6GM Süeda
DE #ENDSARS Demo in Cologne October 23rd, 2020
Dieses Video zeigt in komprimierter Zusammenfassung die Reden verschiedener Aktivist:innen zur Situation, zum Hintergrund und zur Geschichte und politischen Analyse der ENDSARS-Proteste in Nigeria. Es zeigt die Betroffenheit der Nigerianer*innen im Exil und ihren entschlossenen Willen, in Zusammenarbeit mit den Protestierenden in Nigeria die politische Situation in ihrem Heimatland zu verbessern, bzw. von Grund auf zu erneuern. Ausserdem ist das Video gemacht für weisse Menschen in Deutschland, die mehr wissen möchten über die Proteste in Nigeria.
Moderation: Yvonne, Williams Davids-Amosu
Speakers and Musicians: in order of appearance: Molley / Fatima Remli / Ade Bantu / Dr. Olabisi Olajide / Jide / Peter Emorinken-Donatus / Tomisin Etti / Rose Wambui Kamande / Halima Kamara / Berfin Celen / Zuluman / Eli Abeke / Dr. Katharina Loeber / Demo participant / Donia Touglu / Mathilda / Chief Akalite / Dino Iris / Thanks to: Jerry Tofiar / DJ Malcolm / organized by Pay Day Africa International / Bündnis14 Afrika / Pamoja Afrika / Sonnenblumen Community Development Group in collaboration with DIE LINKE Köln / Seebrücke Köln / BIPoC Referat der Universität zu Köln
Feminization of politics
Feminism for the 99%
CINZIA ARRUZZA is activist and Associate Professor of Philosophy at the New School of Social Research in New York and co-author of the book and manifesto
"Feminism for the 99%". She was invited to the Feminist Futures Festival 2019 in Essen, where I had the opportunity to do this interview with her.
Feminist Futures Festival 2019
DR. BARBARA FRIED ist leitende Redakteurin der Zeitschrift «LUXEMBURG» der Rosa Luxemburg Stiftung und ist Mitorganisatorin des Feminist
Futures Festivals 2019. Sie gibt in diesem Interview eine Erklärung über die Gründung des Festivals und die Intersektionalität der internationalen feministischen Bewegungen.
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Uranabbau auf Diné (Navajo) Land
LEONA MORGAN Leona Morgan, eine Diné berichtet von dem durch Uranabbau
kontaminierten Land der Diné (Navajo) Kultur in New Mexico. Sie kam nach Deutschland um ihre Kämpf gegen Uranabbau mit dem hiesigen zu verbinden, denn auch Uran ist nicht kohlefrei, und auch das europäische Unternehmen URENCO (1/3 RWE und EON) betreibt Urananreicherung in New Mexico. "How do we make our fights one?"
Zeitzeugin der Braunkohle
Verkehrswendeaktionen ohne Label
JÖRG BERGSTADT ist Umweltaktivist und Aktionsstratege und spricht in diesem Interview
über die Ursprünge der Projektwerkstatt Saasen, ihr Konzept als offener Raum, über die Bedeutung von Verkehrswendeaktionen an den Beispielen Gießen und der VW-Blockade 2019 und erläutert seine Sicht auf die Kreativität von Aktionskonzepten und warum sie ohne Label mehr Wirkung entfalten können.
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Hambi bleibt: Das Politische
und die kommende Räumung: LUNA ist Aktivistin im Hambacher Forst und gibt un diesem Interview, das einige Wochen vor der
Räumung des Hambacher Forstes stattfand ein Statement zu dem politischen Kampf der Waldbesetzer*innen, denen es um weit mehr als um die alleinige Rettung des Hambacher Forstes geht.
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NGO's im Hambacher Forst
Eine andere Perspektive auf “hambi bleibt” als Massenbewegung Luna und Mike von der Hambacher Forst Waldbesetzung im Gespräch mit
brandfilme.org am 7.10.2018 über das Verhältnis der NGO's, die zur Großdemo am 6.10.2018 im Hambacher Forst aufgerufen hatten zu dem politischen Kampf der Waldbesetzung.
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Rebellische Stadt
brandfilme hat am 30.4.2019 für ein Video zur
Demo "Für eine rebellische Stadt" gefilmt und einige Gespräche geführt. Aktive der Agentur für urbane Unordnung, der Kiefernstrasse, des AK47, der Brause und ein Brief aus dem AZ in Köln äußern sich zu Gentrifizierung und Mitbestimmung im Wohnungsbau. Die Musik der Demo kam vom Tiefschwarz Kollektiv.