Verschwindende Orte – etwas Kooperation

Landkarte, ausgestellt in „Verschwindende Orte oder was uns retten kann“, einem Theaterstück von Eva Maria Baumeister Bild: ©brandfilme.org 2019

Diese Landkarte enthält ca. 80 Orte inkl. Mühlen und Weiler, die seit den 1950er Jahren für den Braunkohlenabbau weggebaggert wurden, sowie die Orte von Garzweiler II, die die Initiative „Alle Dörfer bleiben“ noch retten will. Sie wurde von mir für den Film BRAND II, den Film über die Dörfer, ausgearbeitet und gebaut und findet nun auch Verwendung im Bühnenbild des Theaterstückes „Verschwindende Orte oder was uns retten kann“ von Eva Maria Baumeister. Zusätzlich sind auf dem Bild hier in rot noch die vom Tagebau Garzweiler II betroffenen Orte am Rande des Tagebaues zu sehen.

„Verschwindende Orte oder was uns retten kann“ Theaterstück von Eva Maria Baumeister hier mit dem Chor, der in BRAND II die Entwidmung des „Immerather Doms“ begleitet hat: Kirchenchor Tenholt/Granterath/Hetzerath Foto:©brandfilme.org 2019

Es hat mich sehr gefreut, als Eva Maria Baumeister mich aufgrund des Films BRAND II kontaktierte um sich mit mir über ihr geplantes Theaterstück auszutauschen, was sich nach einem ausgiebigen Treffen als sehr fruchtbar erwies:

Ausschnitte aus den brandfilme-Interviews mit Marlies Bereit (BRAND I und BRAND II), der alten Dame des Kirchenvorstandes des „Immerather Doms“, Kirche St. Lambertus, und Ausschnitte aus dem Interview mit Elisabeth Hoffmann-Heinen (BRAND II), die in den 1980er Jahren in der Initiative „Stop Rheinbraun“ sehr aktiv war und nun auch bei „Alle Dörfer bleiben“ wieder mitarbeitet, werden nun in diesem Theaterstück als Tondokumente auf die Bühne gebracht.

Marlies Bereit war in dem Interiew, das ich in ihrem Haus in Immerath-Neu im Jahr 2014 mit ihr durchführte, von Trauer erfüllt, den Tränen sehr nahe, doch sie versuchte tapfer, ihre Gefühle so wenig wie möglich zu zeigen. Ihr Mann war kurz nach der Umsiedlung plötzlich und unerwartet verstorben und auch sie verstarb im Jahr 2015. Ich bin dankbar dafür, ihre Stimme in meinen Filmen verewigt haben zu dürfen.

Susanne Fasbender